Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz sollen UNESCO-Welterbe werden. Dafür setzt sich ein Verein ein, dem Susanne Urban vorsteht, die der Entscheidung Ende Juli In einer internationalen Ausschreibung wurden im Sommer 2021 Künstlerpersönlichkeiten eingeladen, ein Arbeitsprojekt vorzuschlagen, das sich auf das geistige und materielle Erbe der drei SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz bezieht. Die jüdischen Gemeinden der drei Städte bildeten im Mittelalter einen Verbund, der als kulturelle Wurzel des mitteleuropäischen Judentums gilt, was durch die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe im letzten Jahr gewürdigt wurde.
Das Projekt ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert. Das Land Rheinland-Pfalz und die drei beteiligten Städte tragen zur Finanzierung und Realisation bei.
Inzwischen haben die drei von einer hochkarätig besetzten Jury aus 90 Bewerbungen ausgewählten Stipendiaten teilweise ihren jeweils sechswöchigen Arbeitsaufenthalt angetreten. Es sind die Textilkünstlerin Katya Oicherman aus den USA, die die sich in Worms mit historischen Texten des Chronisten Juspa Schammes befasst, die Musikerin Avery Gosfield aus Italien mit einem Kompositionsprojekt in Speyer und der argentinische Architekt Germán Morales mit Gastaufenthalt in Mainz, der ab August in Zeichnungen und Fotos die baulichen Relikte der drei Judenviertel erfassen wird.
In zwei Veranstaltungen in Worms und Speyer werden Katya Oicherman und Avery Gosfield ihre Projekte in Bild und Ton vorstellen, und über Germán Morales wird anhand seiner bisherigen Arbeit berichtet. Der künstlerische Leiter des Projekts, der Kurator und Kulturmanager Günter Minas aus Mainz, wird in das gemeinsame Vorhaben der drei Städte einführen.
Worms: Sonntag, 23. 01., 11 Uhr, Kunstverein Worms, Renzstr. 7-9
Anmeldung erforderlich an info@kunstverein-worms.de
Speyer: Dienstag, 25. 01., 12 Uhr, Stadtratssitzungssaal, Maximiliansstr. 12, Anmeldung erforderlich an matthias.nowack@stadt-speyer.de
Innerhalb des Stipendienprojekts SchUM Artist in Residence hält sich seit Dezember und noch bis zum 30. Januar die amerikanische Künstlerin Katya Oicherman in Worms auf. Sie beschäftigt sich hier mit den Schriften des Chronisten Juspa Schammes, der im 17. Jahrhundert Legenden und Gebräuche der jüdischen Gemeinschaft beschrieben und damit eine unschätzbare kulturgeschichtliche Quelle geliefert hat. Katya Oicherman verarbeitet sie in Form von Handstickereien und bezieht sich dabei auch auf historische Illustrationen.
Die Texte von Schammes sind mit Orten im einstigen Wormser Judenviertel verbunden. Die Künstlerin wird zum Abschluss ihres Aufenthalts mit ihren hier entstandenen Arbeiten am Freitag, dem 28. 01., zu diesen historischen Stätten führen, sie dort präsentieren und aus den entsprechenden Textstellen lesen.
Der öffentliche Rundgang beginnt um 11 Uhr am Synagogenplatz.
Eine Anmeldung ist erforderlich unter manon.hopf@worms.de
Alle Veranstaltungen sind nur nach der 2G+ Regel mit Nachweis zugänglich.
Eine Übersetzung aus dem Englischen ist bei Bedarf vorgesehen.
Aktuelle Fernsehbeiträge des SWR zum Thema können Sie hier sehen:
Landesart vom 16. 01.:
https://www.ardmediathek.de/video/landesart/gestickte-legenden-einer-schum-stipendiatin/swr-rp/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE1OTc5NDM/
SWR aktuell RLP vom 05. 01.:
https://www.ardmediathek.de/video/swr-aktuell-rheinland-pfalz/juedisches-leben-kuenstlerisch-aufarbeiten/swr-rp/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE1OTI2MTA/
Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz sollen UNESCO-Welterbe werden. Dafür setzt sich ein Verein ein, dem Susanne Urban vorsteht, die der Entscheidung Ende Juli entgegenfiebert.
Der Beitrag ist unter der Adresse
https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/couchgespraeche/susanne-urban-setzt-sich-fuer-schum-staedte-als-unesco-welterbe-ein-100.html
verfügbar.
Zeugin der Zeit
Charlotte Knobloch - Eine Kindheit im Versteck